Bauteile und Ihre Bezeichnungen
Die Anzahl der Dinge, denen man keine Bedeutung beimisst weil sie ein alltäglicher und allgegenwärtiger Gebrauchsgegenstand sind, ist riesengroß. Um so erstaunter sind dann oft die Reaktionen, wenn man gezwungen ist sich mit einem dieser Dinge näher zu befassen, weil er nicht mehr funktioniert, demoliert oder gestohlen wurde, oder der Fassadenbauer fragt „Was ist mit dem Ding? Sollen wir das wieder hinbauen, oder kommt da was neues hin?“
Da ist man fein raus wenn man sagen kann „Das kommt wieder hin.“
Entschliesst man sich jedoch, das „Ding“ zu erneuern, dann ist man in den Gesprächen, die man deswegen mit Handwerkern, Elektrikern, Architekten, Eigentümern, Hausverwaltungen oder im Baumarkt zu führen hat, auf klare Begriffe angewiesen, damit alle Beteiligten wissen, worüber man genau spricht.
Klingelplatte, Klingelbrett, Anläuteplatte (österr.), Klingeltableau, Etagenplatte
Alle diese Wörter bezeichnen die Gesamtheit aus Grundplatte, den eingebauten Tastern und Schaltern, den Namensschildern, einem eventuell vorhandenen Sprechfeld, Lichtdrücker oder sonstigen Komponenten (Kamera, Transpondermodul, numerisches Eingabefeld, Fingerabdruckleser etc)
Klingelknopf, Klingeldrücker, Klingeltaster
Hierunter versteht man einen einzelnen elektrotechnischen Druckkontaktschalter, der durch Betätigung den Stromfluss ermöglicht um ein akkustisches Signal auszulösen. In der Hauptsache werden in Deutschland und den meisten Teilen Europas Klingelknöpfe mit runder Bauform verwendet. Klingelknöpfe sind in der Regel als „Taster“ ausgeführt, das bedeutet der Kontakt wird so lange geschlossen (Strom kann fliessen, es klingelt) wie Druck auf den Taster ausgeübt wird und danach wieder geöffnet (kein Stromfluss mehr). Solche Taster tragen oft die Bezeichnung „(no)“. Das steht für „normally open“ (in unbetätigtem Zustand ist der Kontakt geöffnet, es fliesst kein Strom). Die gegenteilige Funktionalität wird als „(nc)“ bezeichnet (normally closed), der Taster ist im Ruhezustand geschlossen (es fliesst Strom) und wird durch Druck geöffnet (es fliesst kein Strom). Diese Einschraubkontakte gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen und Materialien, jeweils passend zum Material der Grundplatte.
Namensschildtaster
Namensschildtaster verfügen über die gleiche Funktionalität wie Klingeldrücker, bieten aber zusätzlich die Möglichkeit der Aufnahme eines Einlegers mit dem Namen des jeweiligen Mieters. Namensschildtaster haben eine rechteckige Bauform und kommen entweder aus Kostengründen (keine Mehrkosten für zusätzlichen Klingelknopf) oder aus Platzgründen zum Einsatz. Während bei der Verwendung von Klingelknöpfen zu jedem Knopf noch ein zusätzliches Namensschild vorhanden sein muß um eine korrekte Zuordnung von Name und Klingelknopf zu ermöglichen, vereint der Namensschildtaster beides in einem.
Namensschilder
Namensschilder dienen dazu, eine namentliche Zuordnung zwischen Mieternamen und Klingelknopf herzustellen. In der Hauptsache finden auf Klingelplatten 3 verschiedene Typen von Namensschildern Verwendung:
Gravierschilder
sind hauptsächlich aus Metall (Aluminium, Messing, Edelstahl) und werden mittels Schrauben auf der Grundplatte befestigt. Sie sind gedacht, um mittels Fräs- oder Lasergravur beschriftet zu werden und nicht beleuchtbar.
Kunststoff-Namensschilder (Schilderträger)
sind in der Regel mehrteilig und bestehen aus einem Korpus, der beim Wechsel des Einlegers in der Grundplatte verbleibt, und einer Abdeckung (meist klarer Kunststoff) hinter dem das eingelegte Schild liegt. Ist der Korpus des Namensschildes aus lichtdurchlässigem Kunststoff, kann er von hinten beleuchtet werden.
Rähmchen
sind meist aus Metall und werden mit Schrauben auf der Grundplatte befestigt. Rähmchen haben in der Mitte eine Aussparung, in der der Aufdruck auf dem Einleger sichtbar ist. Oft sind Rähmchen mehrteilig und beinhalten eine gesonderte Platte aus klarem Kunststoff, die ein Verschmutzen des Namensschildes verhindert. Wird der Sichtbereich des Rähmchen in dem der Mietername sichtbar ist, in der Grundplatte ausgespart, sind auch Rähmchen mittels Hinterleuchtung beleuchtbar.
Sprechfeld
Ist die Klingelplatte mit einer Gegensprechanlage ausgestattet, muß die Grundplatte eine Aussparung oder Lochung besitzen, die die Kommunikation mit dem hinter der Platte liegenden Sprechmodul ermöglicht. Durch Größe, Anordnung der einzelnen Löcher und Plazierung auf der Platte, gehört das Sprechfeld zu den wesentlichen Gestaltungsmerkmalen eines Klingeltableaus.
Lichttaster
Auf vielen Etagenplatten findet man einen zusätzlichen Kontakt, oft beleuchtet und mit einem roten Drücker.
Dieser dient in der Regel dazu die Eingangs- oder Treppenhausbeleuchtung einzuschalten.